Die Welt des Heilens erkunden

Seit geraumer Zeit spiele ich WoW. Als jemand der im Spiel Schaden macht. Dazu muss man wissen, dass es in WoW drei Kategorieren von Spielerklassen gibt: Die, die Gegner an sich binden und viel einstecken können (Tank), diejenigen die sich um die Lebenspunkte und Wohlbefinden ihre Mitspieler kümmern (Heiler oder auch Heal) und last but not least diejenigen die Schaden austeilen (DD für Damage Dealer).

Vor etwas mehr als einem Monat habe ich mir also einen Heiler gebastelt und ihn Pranitou genannt, weil ich live erleben wollte wie sich denn das Heilen anfühlt. Und es ist etwas ganz anders, als Schaden auszuteilen. In WoW kann ein Spieler die Stufen 1 bis 80 erreichen. Da ich mit Medalia (der Schadensausteilerin) bereits 80 bin und dies hauptsächlich durch das Absolvieren von Aufgaben (Quests) erreicht habe, mache ich mit Pranitou hauptsächlich Instanzen und Quests nur so nebenbei. Zumindest bis ich 80 bin.

Pranitou

Als Heiler – Disziplinpriester um genau zu sein – habe ich alle Hände voll zu tun, muss die ganze Zeit aufmerksam auf die Lebensanzeige des Tanks und der anderen Gruppenmitglieder schauen, entfluchen und Magie bannen. Stirbt der Tank stirbt üblicherweise auch die Gruppe, was im Englischen dann so hübsch als wipe bezeichnet wird. Wenn ich als Damage Dealer mal nicht so richtig Schaden mache, dann ist das – nunja – ziemlich egal. Schlafe ich als Heiler, dann stirbt womöglich die ganze Gruppe. Nein, ich habe noch nicht geschlafen. Aber hektisch wird es doch ab und an. Dafür macht es aber auch sehr viel Spaß.

Mit dem neu eingeführten “Dungeon Finder” ist es nun nicht mehr weiter schwierig Leute für eine Gruppe zu finden um eine Instanz betreten zu können. Momentan ist es noch zeitaufwendig, es herrscht wohl ein Mangel an Tanks. Wie sollte es auch anders sein, bei jeder Gruppe sind auch andere Tanks. Und diese spielen – welch Überraschung – natürlich auch immer anders. Das merkt man als Schadensausteiler zwar auch, aber bei weitem nicht so intensiv wie als Heiler. Der eine rennt wie von der Tarantel gestochen von einer Gegnergruppe (Mob) zur anderen, der andere wartet zumindest ab und zu mal bis alle Gruppenmitglieder vor Ort sind. Habe ich also so einen Formel 1 Piloten als Tank vor mir, hechle ich hinterher um rechtzeitig zu heilen. Weil, wenn Tank tot, dann … Dann gibt es da die Tanks, die gleich zwei, drei oder mehr Gegnergruppen auf einmal angreifen, weil “Der Heiler wird’s schon packen”. Und ich packs! Und wie! Und dann gibt es natürlich auch die Tanks, die ihr Handwerk verstehen. Da klappt alles wie am Schnürchen und als Heiler kann man sich etwas entspannen. Nicht zu viel, denn plötzlich kommt dann unerwarteterweise doch eine Gegnergruppe vorbei und der Adrenalinspiegel steigt.

Heute bin ich mal 56 geworden. Es ist also noch ein Stück bis zum 80er, aber das Licht am Ende des Tunnels lässt sich schon erahnen. Freue mich schon auf die Scherbenwelt.

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