Zeckengefahr ist unsichtbar – sehen wir ihr ins Auge

Im Frühling wird im Fernsehen wieder verstärkt auf die Zeckengefahr und die vorbeugende Impfung hingewiesen. Am Schluss der Botschaft folgt der markige Spruch “Zeckengefahr ist unsichtbar. Sehen wir ihr ins Auge!”. Der Widerspruch darin beschäftigt mich dann mehr, als mich dem Gedanken zu widmen, den Zeckenschutz mit einer Impfung aufzufrischen.

Wenn also die Zeckengefahr unsichtbar ist, wie kann ich ihr dann ins Auge sehen? Natürlich kann ich in das vermeintliche Auge der Zecke sehen, aber ich werde sie nicht erkennen, da sie ja angeblich unsichtbar ist. Dabei sind Zecken keinesfalls unsichtbar. Ganz im Gegenteil, wie der Größenvergleich einer Zecke mit einem Zündholzkopf zeigt.

Die Redewendung “Der Gefahr ins Auge sehen” wird vom Wörterbuch der Redensarten als “mutig / tapfer sein” erläutert. Sich also der Gefahr stellen. Dies ist prinzipiell sicher ein guter Gedanke, aber wie passt das mit der unsichtbaren Zeckengefahr zusammen? Oder sollen wir vor der Gefahr der Impfung gewarnt werden? Nein, das kann nicht sein, denn dieser Werbefilm will uns vermutlich tatsächlich animieren, die Zeckenschutzimpfung durchführen zu lassen.

Die Werbung mit den einfachen Worten “Zeckenschutzimpfung jetzt!” ausklingen zu lassen, hätte schon seinen Reiz gehabt. Obwohl dies natürlich von dem einen oder anderen mit dem eingängigen “Lotto Jackpot jetzt” assoziiert wird. Werbung ist wohl doch ziemlich kompliziert!

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