Österreich fahndet online

In Österreich ist die Online-Fahndung seit heute beschlossene Sache. Es gilt nur noch ein paar kleinere technische und rechtliche Details zu klären. Ganz putzig erklärt die ZIB wie die Online-Fahnung initiiert werden soll. Nämlich dadurch, dass man eine ganz harmlos aussehende E-Mail erhalten wird. 

Da bin ich also ein Pöser, der vom Österreichischen Staat eine E-Mail erhält. Ah, meine E-Mail Adresse werden sie schon irgendwie über meinen Provider erhalten – oder auch nicht. Die E-Mail von einem mir nicht bekannten Absender öffne ich ganz freudig und in Windeseile – oder auch nicht. Selbstverständlich mache ich auch einen Doppelklick auf den Anhang – oder auch nicht, der sich als ganz harmloser “Hallo_Ich_Bin_Dein_Ösitraner_bitte_klick_mich.gif.exe” darstellt.

Freu mich schon auf das Jahr 2008! Das wird ein ganz tolles Jahr. Sämtliche Hersteller der häufig verkauften Betriebssysteme beugen sich dem Wunsch Österreichs und bauen eine Backdoor ein, damit der Ösitraner auch wirklich sämtliche Rechte über die Maschine erhält. Alle Antiviren-Software-Hersteller nehmen mit Freude den Auftrag von Österreich entgegen, den Ösitraner auf ihre Whitelist zu setzen. Ganz sicherlich ist es ein leichtes Unterfangen, alle verfügbaren E-Mail Clients dahingehend zu modifizieren, dass sie dem Empfänger den Ösitraner als megasupercoolesmusstunbedingthaben Foto unterjubeln. 

Selbstverständlich wird es dann ab 2008 allen Österreichern verboten werden, freie Betriebssysteme auf ihren Rechner zu verwenden. Vielleicht kann man auf den letzten Punkt auch verzichten. Denn wer will schon ein Betriebssystem einsetzen, das nur noch von Hackern, Freaks und Pösen für die Ausübung ihrer Aktivitäten verwendet wird.

Geht schon! Schickt mir nur den Ösitraner. Schliesslich habe ich ja nichts zu verbergen! Auch nicht, dass ich nur aus einer virtuellen Maschine heraus online bin und zahlreiche honeypots einsetze.

Das einzig positive an der ganzen Angelegenheit ist die bisher kolportierte restriktive Freigabe der Online-Durchsuchung. Allerdings wird diese Aktion nicht dazu beitragen, dass Österreicher verstärkt die eGovernment Dienste nutzen.

 

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